Berlin - Messengerdienste sind aus der Kommunikation junger Menschen in Deutschland nicht mehr wegzudenken. 99 Prozent sind auf solchen Diensten aktiv und nutzen sie dabei so intensiv wie soziale Medien, heißt es in einer neuen Studie der Vodafone-Stiftung.

Mehr als drei Viertel (76 Prozent) der 14- bis 24-Jährigen in Deutschland nutzen Messenger mehr als eine Stunde pro Tag zur Kommunikation mit Freunden oder Familie, im Kontext von Schule, Universität oder Beruf sowie zur Unterhaltung. 23 Prozent nutzen sie sogar mehr als vier Stunden pro Tag. Jedoch informieren sich nur wenige junge Menschen dort auch über das Nachrichtengeschehen oder die Politik. Für diese Zwecke ziehen drei Viertel der jungen Menschen (74 Prozent) soziale Medien vor.

Etwa die Hälfte junger Menschen kommt über Chats in Kontakt mit problematischen Inhalten: 61 Prozent haben hier schon einmal Falschnachrichten geschickt bekommen, 53 Prozent Mobbing beobachtet und 48 Prozent Hassrede gesehen. Jeder dritte 14- bis 24-Jährige ist über Chats bereits selbst beleidigt, gemobbt oder bedroht worden. Für Mädchen und junge Frauen ist die Situation besonders dramatisch: 40 Prozent von ihnen wurden bereits über Messenger belästigt - junge Männer (29 Prozent) sind davon deutlich weniger betroffen. Gleichzeitig haben 40 Prozent der jungen Menschen bereits Inhalte oder andere Nutzer offiziell bei Plattformen gemeldet - worauf ein Drittel jedoch keine Rückmeldung bekam.

Für die Studie befragte Infratest vom 11. bis zum 28. September 2020 insgesamt 2.064 junge Menschen.

Foto: Jugendliche Leser (über dts Nachrichtenagentur)

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