Berlin - Der Umbau bestehender Gebäude bietet eine große Chance, um den Wohnungsmangel zu lindern. Das ist das Ergebnis einer Studie der Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen (ARGE) anlässlich des am Donnerstag stattfindenden Wohnungsbautages, über die die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstagausgaben) in Teilen berichtet.

Demnach könnten mehr als 4,3 Millionen neue Wohnungen entstehen, wenn vorhandene Potenziale genutzt werden würden. Rund 1,9 Millionen Wohnungen könnten laut der Studie allein durch die Umwandlung von Büroflächen entstehen, die perspektivisch aufgrund des Homeoffices nicht mehr benötigt werden würden. Weitere 1,5 Millionen neue Wohnungen könnten durch Dachaufstockung von Wohnhäusern erfolgen. Rund 560.000 neue Wohnungen könnten auf Verwaltungsgebäuden und Bürokomplexen aufgestockt werden, rund 420.000 Wohnungen auf Supermärkten, Discountern, Einkaufspassagen und Parkhäusern.

Die Umwandlung ist laut der Studie deutlich günstiger als der Neubau. Während der Umbau von Büros knapp 1.300 Euro pro Quadratmeter koste, seien es im Neubau rund 3.400 Euro pro Quadratmeter. Das Aufstocken verursache Kosten von knapp 2.500 Euro pro Quadratmeter. Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) hob angesichts der Herausforderungen die Notwendigkeit von ausreichend Personal hervor.

"Der Wohnungsbau braucht Fachkräfte: Dazu muss der Bau als Arbeitsplatz noch einmal attraktiver werden", sagte IG-BAU-Chef Robert Feiger den Funke-Zeitungen. Gute Löhne auf dem Bau würden die Baukosten nicht entscheidend verteuern, sagte Feiger: "Der Lohn auf dem Bau macht nicht einmal ein Fünftel der Neubaukosten aus."

Foto: Glasfassade an einem Bürohaus (über dts Nachrichtenagentur)

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