Berlin - Die unter 30-Jährigen, die noch zu Hause leben, verbringen mehr Zeit in ihrer Freizeit mit ihrem Handy als mit ihren Eltern. Das ist ein Ergebnis der Studie "Generation Corona" im Auftrag der BKK pronovia, über die die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Freitagausgaben) vorab berichten.
Die befragten 16- bis 29-Jährigen fühlten sich insgesamt zwar enger mit der Familie verbunden und 58 Prozent gaben an, sie sei ihnen auch wichtiger geworden, aber für mehr als 70 Prozent der jungen Menschen ist das Handy zur Haupt-Freizeitbeschäftigung geworden. Nur 38 Prozent berichten, dass sie tatsächlich mehr mit der Familie unternehmen würden. Stattdessen komme es bei jedem Dritten häufiger zu Streit und Konflikten als vor der Zeit der Corona-Pandemie. Die Studie zeigt auch, dass junge Menschen, die mit Geschwistern im Elternhaus leben, häufiger depressiv seien (61 Prozent) und öfter zu aggressivem Verhalten neigen würden (43 Prozent). Ihre Freunde würden die unter 30-Jährigen meist nur vor dem Bildschirm sehen, ob nun am Laptop oder dem Smartphone. Die viele Zeit vor dem Handy beurteilt jeder Zweite der 1.000 Befragten selbstkritisch und frage sich, wie er den Medienkonsum einschränken könne. Drei Viertel der Befragten berichten, dass sie dafür Vorwürfe von ihren Eltern bekommen. Mehr als jedem Vierten werde nachgesagt, "keiner sinnvollen" Beschäftigung nachzugehen und nur "abzuhängen". Trotzdem hätten laut Studie am ehesten die Eltern Verständnis für das Verhalten der jungen Erwachsenen gezeigt: 70 Prozent der Befragten fühlen sich von ihren Eltern ernst genommen, deutlich weniger jedoch von ihren Lehrerinnen und Lehrern (25 Prozent). Für die Erhebung wurden im März und April 2021 im Auftrag der pronova BKK insgesamt 1.000 Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 16 bis 29 Jahren bundesweit befragt.
Foto: Jugendlicher mit Schutzmaske in einer S-Bahn (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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