München - In Deutschland steigen Frauen am ehesten in die Vorstände großer Unternehmen auf, wenn sie Diskriminierung bewusst ignorieren. So lautet eines der zentralen Ergebnisse einer umfangreichen Studie, die ein Team der Technischen Universität München erhoben hat, schreibt das "Manager Magazin".

Dafür wurden in einer größeren Untersuchung über Karrierewege ins Topmanagement ausschließlich Frauen befragt.   Dabei ging es auch um Faktoren wie familiäre Hintergründe, Ausbildung, Mentoren, Karriereweg oder persönliche Motivation. Ein hohes Maß an "Blindheit" gegenüber geschlechtsspezifischen Vorurteilen ist demnach eine wesentliche Voraussetzung für die Durchsetzung in der Männerwelt der Wirtschaft. "Die heutigen Spitzenfrauen sind Ausnahmen, die sich gegen viele Vorurteile durchsetzen mussten", resümiert Isabell Welpe, Inhaberin des Lehrstuhls für Strategie und Organisation der TU München. "Besonders auffällig: Die allermeisten Frauen haben seitens der Eltern kaum geschlechtstypische Zuschreibungen erfahren, erhielten aber viel Vertrauen und Freiheit. So bauten sie Selbstvertrauen und Widerstandsfähigkeit auf."

Notwendig für die Spitzenkarriere ist außerdem offenbar das Talent, sich gezielt ein passendes Umfeld zu suchen, in dem man sich entfalten kann. Auch die Bereitschaft, mit der Übernahme neuer Aufgaben persönlich höhere Risiken einzugehen, war entscheidend für den Aufstieg der Frauen. Kaum eine Managerin berichtete hingegen davon, über gezieltes Mentoring nach oben befördert worden zu sein.

Auch von informellen etablierten Seilschaften unter Entscheidern profitierten die Frauen nach eigener Einschätzung nicht.

Foto: Geschäftsfrauen mit Smartphone (über dts Nachrichtenagentur)

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