Berlin - Kinder und Jugendliche wünschen sich im Netz einerseits Schutz vor Übergriffen und Belästigungen in der digitalen Kommunikation, haben andererseits aber einen hohen Teilhabeanspruch - und beides kann kollidieren. Das geht aus einer neuen Studie des Deutschen Kinderhilfswerks hervor, über die der "Spiegel" berichtet.
"Ich muss als Kind in der heutigen Medienwelt relativ oft abwägen: Will ich kommunizieren und gehe ich daher ein Risiko ein? Oder setze ich auf Sicherheit und bin dann ausgeschlossen", sagte der Medienpädagoge Kai Hanke, stellvertretender Geschäftsführer des Kinderhilfswerks, dem "Spiegel". Schulen, Medienanbieter und auch die Eltern werden in dieser Situation nur selten als Hilfe wahrgenommen, zeigen die Studienergebnisse. Die Kinder würden mit den Problemen alleingelassen. "Sie müssen dann entscheiden, ob sie sich beispielsweise in einem Klassenchat anmelden und damit im Netz sichtbar werden - oder ob sie sich nicht anmelden, dann aber auch nicht an der Kommunikation der anderen teilhaben können."
In den Gesprächen sei deutlich geworden, wie bewusst sich die Kinder der Risiken im Netz sind - und wie wenig Medienanbieter, Schulen und Elternhäuser auf diese differenzierte Sichtweise vorbereitet sind. Das Deutsche Kinderhilfswerk fordert für das Internet Schutzmöglichkeiten in mehreren Stufen: Mit zunehmender digitaler Kommunikationserfahrung könnten dann jeweils zusätzliche Nutzungsoptionen freigeschaltet werden.
Foto: Tastatur (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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