Berlin - Multinationale Konzerne haben während der Coronakrise außerordentliche Gewinne von gut 360 Milliarden Euro eingefahren. Nach einer Studie der Prager Karls-Universität im Auftrag der Linksfraktion des EU-Parlaments kamen die meisten Krisengewinner aus den Vereinigten Staaten, berichtet der "Spiegel".
Deren Konzerne konnten Pandemieprofite in Höhe von rund 100 Milliarden Euro erzielen. Deutsche Großunternehmen gewannen 15, französische Multis 20 Milliarden Euro hinzu. Der größte Teil der Extraprofite wurde in der Industrie (41 Prozent), in der Informationstechnik (21 Prozent) und im Finanzsektor (16 Prozent) gemeldet. Dagegen sind die Gewinne kleiner US-Firmen allein im zweiten Quartal 2020 um rund 85 Prozent geschrumpft, heißt es in der Untersuchung.
Auch die Steuereinnahmen der Staaten seien während der Pandemie drastisch zurückgegangen. Als Krisengewinner stuften die Forscher 1.763 internationale Unternehmen ein, bei denen die Gewinne im Jahr 2020 über ihrem langfristigen Wachstumstrend lagen. Der Co-Chef der Linksfraktion im EU-Parlament, Martin Schirdewan, fordert die Berliner Ampelparteien auf, "eine Abgabe für Krisengewinner in der EU auf den Weg zu bringen". Würden diese Profite während der Coronazeit mit 10 Prozent besteuert, so geht aus der Studie hervor, könnten die Mitgliedsländer rund 5 Milliarden Euro zusätzlich einnehmen.
Betrüge der Satz einer solchen Steuer 30 Prozent, läge das Aufkommen bei rund 14 Milliarden.
Foto: Facebook (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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