Berlin - An deutschen Schulen steht die digitale Transformation in vielen Fällen noch aus. Das zeigt eine neue Studie, die vom MMB-Institut im Auftrag der FDP-nahen Friedrich-Naumann-Stiftung erstellt wurde und über die das "Handelsblatt" (Dienstagsausgabe) berichtet.

"Es fehlt unter anderem an der Netzinfrastruktur, an einer geeigneten Geräteausstattung, an IT-Unterstützung und fachkundigem Lehrpersonal", heißt es darin. Vor allem erweise sich die "Schulbürokratie" als Hemmnis, mit ihren "langwierigen, strategisch unverbundenen und im Alltag schlecht abgestimmten, einander gegenseitig blockierenden organisatorischen" Prozessen. Der Vorstandsvorsitzende der Friedrich-Naumann-Stiftung, Karl-Heinz Paqué, sagte der Zeitung: "Die mangelnde Digitalisierung der Schulen hat sich in der Corona-Pandemie bitter gerächt." Trotz mancher Fortschritte in den vergangenen zwei Jahren sei das Problem noch nicht gelöst.

"Vor allem die Schulverwaltungen müssen sich jetzt endlich bewegen und die vielen Hebel umlegen, die noch die Digitalisierung der Schulen behindern", forderte Paqué. Dazu gehöre es vor allem, den Schulen mehr Freiraum für eigene Entscheidungen zu geben, beispielsweise um die finanziellen Mittel des Digitalpakts zu nutzen. Die Studienautoren fordern Richtlinien für die Hard- und Softwarebeschaffung durch die Schulbehörden mit Empfehlungen für konkrete Produkte oder Hersteller und eine vereinfachte Beschaffung. Zudem könnte der Ausbildungsberuf einer Schul-IT-Fachkraft geschaffen oder eine verbesserte Besoldung der IT-Fachkräfte im öffentlichen Dienst erreicht werden, um im Vergleich zur Privatwirtschaft konkurrenzfähig zu sein.

Foto: Gang in einer Schule (über dts Nachrichtenagentur)

Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?

Dann unterstütze dts Nachrichtenagentur jetzt direkt: