Grünheide - Die erste europäische Fabrik des US-Autobauers Tesla im brandenburgischen Grünheide ist am Dienstagmittag offiziell eröffnet worden. Neben Firmengründer Elon Musk nahmen auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) sowie Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) an der Eröffnungsfeier teil.

Habeck sagte am Rande der Veranstaltung, dass das hohe Tempo bei der Umsetzung des Projekts auch eine Maßgabe in anderen Bereichen sein könne. Baustart der "Gigafactory" war im ersten Quartal 2020. Ursprünglich sollte die Produktion im Juli 2021 aufgenommen werden - es kam jedoch zu Verzögerungen. Das Projekt gilt als Vorzeigemodell für Industrieansiedlungen im Osten.

Es gab jedoch auch Kritik an dem Bau. So wurde unter anderem der geplante Wasserverbrauch der sich im brandenburgischen Wasserschutzgebiet befindenden Fabrik bemängelt. Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) wies diese Kritik, wonach es zu wenig Wasser für die Produktion und den geplanten Werksausbau gebe, am Dienstag erneut zurück. "Für diese Fabrik ist genügend Wasser da", sagte er im RBB-Inforadio.

"Das ist uns unterdessen von einem Gericht objektiv bestätigt worden, das ist nicht nur eine Aussage von der Landesregierung." Da sollte diese Diskussion "langsam mal aufhören". Führende Ökonomen in Deutschland messen den Standort-Entscheidungen des US-Elektroautobauers Tesla für Grünheide aber auch des US-Chipherstellers Intel für Magdeburg große Bedeutung bei. IW-Chef Michael Hüther sprach zum Beispiel im "Handelsblatt" von einer "Reindustrialisierung" in den neuen Bundesländern.

Nach Einschätzung des Autoexperten Ferdinand Dudenhöffer wird das Tesla-Werk zudem den Fahrzeugmarkt in Deutschland umkrempeln. "Elon Musk wird mit dieser Fabrik Deutschland verändern", sagte Dudenhöffer dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland". Er erwarte 100.000 Fahrzeuge noch in diesem Jahr.

Foto: Grünheide in Brandenburg (über dts Nachrichtenagentur)

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