Hamburg - Der neue Präsident des Deutschen Bühnenvereins, der Hamburger Kultursenator Carsten Brosda (SPD), verlangt eine möglichst rasche Öffnung der Theater nach dem Weihnachts-Shutdown. "Auch in Deutschland muss die Kultur in der ersten Welle der Lockerungen dabei sein", sagte Brosda der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung".

Und weiter: "Die Niederländer zum Beispiel haben Mitte November als erstes wieder die Kultur geöffnet, das war ein starkes Signal." Deshalb sei es auch wichtig, dass die Probenarbeit jetzt weitergehe: "Wenn die Infektionszahlen durch einen strikten Lockdown sinken und wir irgendwann im Januar oder Februar wieder spielen können, müssen wir vorbereitet sein." Brosda kritisierte zugleich den seit Anfang November gültigen "Lockdown light" als verfehlt. "Dass die Theater geschlossen werden, haben viele verstanden", sagte er.

Ihm sei aber häufig die Frage begegnet, warum die Kaufhäuser noch offen sind. "Macht den Lockdown doch bitte konsequent, dann können wir schneller wieder ins Leben einsteigen." Der Deutsche Bühnenverein ist zugleich Interessenvertretung und Arbeitgeberverband für die Theater und Orchester in der Bundesrepublik mit mehr als 40.000 Beschäftigte und einem Haushaltsvolumen von 3,3 Milliarden Euro. In der Saison 2018/19 verkauften sie nach der am Freitag veröffentlichten Statistik 20,3 Millionen Eintrittskarten, die Fußball-Bundesliga zählte im selben Zeitraum nur 13,3 Millionen Besucher in ihren Stadien.

Foto: Wegen Corona geschlossene Theaterkasse (über dts Nachrichtenagentur)

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