Berlin - Ex-Grünen-Fraktionschef Jürgen Trittin geht von guten Erfolgsaussichten einer künftigen Dreierkoalition im Bund aus. "Es werden keine einfachen Gespräche", sagte er dem "Handelsblatt" (Donnerstagausgabe).

"Aber wenn alle Beteiligten den Willen haben, zu einem Ergebnis zu kommen, um zu regieren, dann lassen sich auch schwierige Fragen lösen." Trittin hält es für sinnvoll, in den ersten Gesprächen nicht nur das Gemeinsame, sondern auch das Trennende abzustecken, um auszuloten, welche Herausforderungen auf dem Tisch liegen und wie man da Brücken bauen könne. Davon, schon jetzt rote Linien lauthals zu verkünden, hält er nichts. "So wird man nur kalkulierbar", sagte er.

"Wenn man den Sondierungsprozess zu einem vernünftigen Ergebnis führen will, dann muss man die Schmerzgrenze der anderen kennen, aber nicht vorher auf den Tisch legen." Der Grünen-Politiker machte klar, dass es anders als 2017 zunächst nur um Sondierungsgespräche gehen sollte, "in denen ausgelotet wird, ob was zusammen geht", so Trittin. "Das werden Gespräche mit der FDP sein, dann mit der SPD, wahrscheinlich erst getrennt, dann in einer Dreierkonstellation." Auch mit der Union werde man sicherlich sprechen.

"Dann werden Parteitage entscheiden, mit wem Koalitionsgespräche aufgenommen werden."

Foto: Jürgen Trittin (über dts Nachrichtenagentur)

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