Prag - Der tschechische Außenminister Jakub Kulhanek hat Bedenken hinsichtlich der umstrittenen Ostseepipeline Nord Stream 2 geäußert. Er sei "nicht glücklich" über Nord Stream 2, sagte Kulhanek der "Welt"(Donnerstagausgabe).
"Deutschland muss nun sicherstellen, dass Russland die Pipeline nicht als energiepolitische Waffe einsetzt." Der Abschluss der Bauarbeiten an der deutsch-russischen Pipeline besorgt die Regierungen im Osten der EU seit jeher. Länder wie Polen oder die baltischen Staaten Litauen, Lettland und Estland kritisieren das Projekt seit Jahren vehement. Und auch Prag befürchtet, dass Europa sich in die energiepolitische Abhängigkeit von Moskau begeben könnte.
Die Bundesregierung müsse die Zweifel ihrer Partner in Ostmitteleuropa zerstreuen, um Vertrauen wieder herzustellen, sagte Außenminister Kulhanek der Zeitung. "Das wird sicher nicht einfach, aber ich bin zuversichtlich, dass wir auch hier zusammenkommen." Nach Angaben von US-Außenminister Antony Blinken arbeitet Deutschland mit der Regierung von Präsident Joe Biden zusammen, um mögliche negative Folgen im Zusammenhang mit Nord Stream 2 zu vermindern. "Die Deutschen sind jetzt an den Tisch gekommen, wir arbeiten aktiv mit ihnen zusammen", sagte Blinken am Dienstag bei einer Anhörung im Außenausschuss des Senats.
Laut Blinken könnte Berlin etwa garantieren, dass die Ukraine künftig keine Transitgebühren einbüßt.
Foto: Nord-Stream-Anbindungsleitung EUGAL (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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