Kiew/Berlin - Während die Sorgen über einen möglichen Einmarsch Russlands in die Ukraine wachsen, zeigen sich Wirtschaftsvertreter gelassen. "Natürlich bekommen wir den ein oder anderen besorgten Anruf", sagte der Vorstandsvorsitzende der Deutsch-Ukrainischen Industrie- und Handelskammer, Alexander Markus, der "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (F..A.Z./Dienstagausgabe).
Allerdings gebe es auch viele Anfragen potentieller Investoren. "Es mag erstaunlich klingen, aber wir hatten in den letzten zwei Monaten mehr Anfragen von deutschen Unternehmen, die ernsthaft größere Investitionen in Betracht ziehen, als in den letzten 10 Jahren in einem vergleichbaren Zeitraum." Dabei gehe es um Zulieferunternehmen für die deutsche Industrie, vor allem Automotive, Einzelhandel "und immer wieder IT". Ähnlich äußerte sich die österreichische Wirtschaftsdelegierte Gabriele Haselsberger.
"Grundsätzlich laufen die Geschäftsaktivitäten normal weiter, und es liegen uns keinerlei Informationen über einen etwaigen Personalabzug vor", sagte Haselsberger. "Laufende Investitionsprojekte werden unseres Wissens nach fortgesetzt. Völlig neue Projekte, die vorerst aufs Eis gelegt werden, sind uns aktuell keine bekannt." Markus sagte, er sehe keine Verringerung der Investitionsbereitschaft in die Ukraine.
Deutsche Investoren schätzten die Verfügbarkeit von bezahlbaren Fachkräften, und mit mehr als 40 Millionen Einwohnern sei die Ukraine ein relevanter Absatzmarkt.
Foto: Ukrainische Flagge auf dem Parlament in Kiew (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
Dann unterstütze dts Nachrichtenagentur jetzt direkt: