Berlin - Der Krieg in der Ukraine verschärft den Personalmangel in der deutschen Transportbranche. 2021 hätten in rund sieben Prozent der in Deutschland eingesetzten Lkw ukrainische Fahrer hinter dem Steuer gesessen, sagte der Vorstandssprecher des Bundesverbands Güterkraftverkehr und Logistik (BGL), Dirk Engelhardt, dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".
Sie fahren den Angaben zufolge zumeist für polnische und litauische Speditionen, die im Auftrag von deutschen Unternehmen unterwegs sind. "Aufgrund des europaweit grassierenden Lkw-Fahrermangels sind diese Fahrer kurzfristig nicht zu ersetzen", sagte Engelhardt. Allein in Deutschland fehlten insgesamt zwischen 60.000 und 80.000 Fahrer. Durch den zusätzlichen Fahrermangel seien die Lieferketten noch angespannter als bisher.
So komme es bereits zu Leerstellen in den Supermarktregalen, weil nicht schnell genug neue Ware geliefert werden könne - unabhängig von den Lieferengpässen durch den Ukraine-Krieg. Die Branche wird aber auch durch die hohen Dieselpreise und andere wachsenden Kosten belastet. Sie stiegen schon seit dem letzten Jahr unaufhörlich, sodass der zusätzliche Preisschub durch den Ukraine-Krieg quasi "on top" dazukomme, so Engelhardt. "Die finanzielle Belastungsgrenze vieler Transportunternehmen ist erreicht", sagte er.
"Durch den enormen Liquiditätsabfluss droht schlicht und ergreifend eine Insolvenzwelle im deutschen Transportlogistikgewerbe - dann wäre die Versorgung von Bevölkerung und Wirtschaft ernsthaft in Gefahr", warnte der Verbandsvertreter.
Foto: LKW (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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