Kiew/Berlin - Mit Blick auf die Verhandlungen zwischen den USA und Deutschland über die umstrittene Gas-Pipeline Nord Stream 2 hat die Ukraine vorsichtige Kompromissbereitschaft signalisiert. "Wenn man uns Gespräche über Kompensationen anbietet, werden wir uns das ansehen", sagte der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba der "Welt" (Montagausgabe).

"Wir werden aber nicht unbedingt dem zustimmen, was dann vorgeschlagen wird." Derzeit aber sei die Ukraine nicht in die deutsch-US-amerikanischen Gespräche involviert. Zugleich sagte Kuleba, er habe den Eindruck, dass "Entschlossenheit der USA, die Ukraine zu kompensieren, falls Nord Stream 2 fertiggebaut ist, zuletzt deutlich gewachsen ist". Für die Ukraine sei Nord Stream 2 zuallererst eine Bedrohung der Sicherheit.

"Deshalb sagen wir, dass die Pipeline als Hebel genutzt werden sollte, um Russland zu einer konstruktiveren Rolle im Friedensprozess in der Ostukraine zu bewegen." Die Bundesregierung verhandelt derzeit mit der US-Regierung über einen Kompromiss bei der Fertigstellung von Nord Stream 2. Die USA hatten zuletzt ihre Sanktionsdrohung gegenüber Deutschland fallen lassen. Nun ist die Frage, welche Zugeständnisse Deutschland im Gegenzug macht. Konkret könnte es dabei um eine Kompensation der Ukraine gehen, die ihre Sicherheitsinteressen durch die Pipeline bedroht sieht.

Foto: Castoro 10 beim Bau von Nord Stream 2 (über dts Nachrichtenagentur)

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