Kiew - Ungeachtet des Aufmarsches russischer Truppen an den Grenzen setzt die Ukraine ihre Annäherung an den Westen fort. Das Land will sich bereits Ende Februar mehrere Tage lang vom russischen und weißrussischen Stromverbund trennen und die Elektrizitätsversorgung auf "Insel-Betrieb" umstellen, berichtet die "Welt am Sonntag" unter Berufung auf eigene Informationen.

Nach diesem Test und einem weiteren Probelauf im Sommer soll die Ukraine bereits Anfang kommenden Jahres Teil des westeuropäischen Verbundnetzes (ENTSO-E) werden. Die geplante elektrische Westanbindung der Ukraine gilt in Fachkreisen als heikel, weil das Land während des temporären Testbetriebs im Insel-Modus auf die Kooperation Russlands angewiesen ist. Das bestätigte ein Sprecher des Systemführers der Vereinigten Russischen Energiesysteme (EES) der "Welt am Sonntag" auf Nachfrage: "Zwischen dem 24. und 26. Februar plant das ukrainische Unternehmen Ukrenergo, 72 Stunden (drei Tage) lang systemische Tests mit dem Übergang des Vereinigten Ukrainischen Energiesystems auf den von der Energievereinigung der GUS-Staaten und des Baltikums losgelösten Betrieb durchzuführen", teilte EES-Sprecher Dmitrij Batarin mit. Die Tests fänden statt "gemäß dem mit EES und Belenergo abgestimmten und von Ukrenergo genehmigten Programm". Nach Beendigung der Tests werde "das Vereinigte Energiesystem der Ukraine mit dem russischen EES und dem Vereinigten Energiesystem von Belarus synchronisiert".

Foto: Strommast (über dts Nachrichtenagentur)

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