Berlin - Der ukrainische Botschafter in Berlin, Andrij Melnyk, hat die Ankündigung Russlands, seine Militäroperationen rund um die Städte Kiew und Tschernihiw stark zu reduzieren, als "Täuschungsmanöver" zurückgewiesen. "Wir glauben, diese `versöhnliche‘ Rhetorik aus Moskau ist nichts anderes als Bluff und Nebelkerzen, um einerseits von der militärischen Blamage des Kreml in der Ukraine abzulenken", sagte Melnyk den Zeitungen Funke-Mediengruppe (Mittwochausgaben).

"Andererseits geht es heute Putin auch darum, den Westen - auch Deutschland - in die Irre zu führen. Angeblich sei man bereit für den Frieden, und die Ukrainer schaffen das schon selbst - ohne neue Waffenlieferungen. Das ist eine gefährliche Falle. Diese Zeit wird Russland nutzen, um seine Kräfte umzugruppieren, neue wehrpflichtige Soldaten zu schicken und logistischen Nachschub zu sichern."

Russlands Präsident habe sein Hauptziel, "die ukrainische Staatlichkeit zu eliminieren und Kiew einzunehmen oder zu zerstören", nicht aufgegeben, erklärte der ukrainische Botschafter. Melnyk sprach sich für eine Verschärfung der Sanktionen gegen Russland aus. "Vor allem das Moratorium auf Energie-Importe aus Russland soll unverzüglich eingeführt werden. Der Geldstrom - rund eine Milliarde Euro pro Tag - in die Putinsche Kriegskasse muss trockengelegt werden, um das Blutvergießen zu stoppen."

Foto: Kreml (über dts Nachrichtenagentur)

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