Berlin - Zwei Monate nach dem Ende der Homeoffice-Pflicht sind viele Büros in Deutschland immer noch weitgehend leer. Das zeigt eine Umfrage des "Handelsblatts" unter den 30 DAX-Konzernen und großen Familienunternehmen.

Die Allianz etwa ermöglicht, jeden zweiten Platz zu besetzen, die Anwesenheitsquote liegt aber nur bei 20 Prozent. Beim Maschinenbauer Jungheinrich hätten 30 Prozent ins Büro gedurft, nur zehn Prozent kamen. Bei der Deutschen Börse erlauben die Hygienevorschriften eine Auslastung von bis zu 50 Prozent, tatsächlich gezählt hat der Handelsplatzbetreiber eine Belegung von bis zu 40 Prozent. Auch bei Henkel lag die Belegung "deutlich unter" der aktuellen Kapazitätsgrenze von 50 Prozent, bei Siemens Energy kamen 30 Prozent der Bürobeschäftigten, dabei hätten 60 Prozent gedurft.

Eon stellt eine Anwesenheit von nur 20 Prozent fest. Wegen steigender Infektionszahlen verschieben alle befragten Firmen weitere Öffnungsschritte. Bayer hat die Belegungsregeln wegen der Ausbreitung der Delta-Variante sogar wieder verschärft: Seit Ende August dürfen höchstens 25 Prozent der Beschäftigten gleichzeitig ins Büro, im Juli lag die Grenze noch bei 40 Prozent. "Wir verfolgen keine weiteren Öffnungspläne", teilte etwa der Nahrungsmittelkonzern Oetker mit.

Jungheinrich beschränkt die Belegung vorerst auf 30 Prozent, die Telekom setzt die Grenze "bis auf Weiteres" bei 50 Prozent fest. Infineon fordert die Angestellten weiter auf, im Homeoffice zu arbeiten. "Angesichts einer nach wie vor nicht beherrschbaren Lage im Pandemiegeschehen halten wir es für angezeigt, diese Regelung beizubehalten." Auch Merck, Siemens Energy, RWE, Siemens und die Deutsche Bahn empfehlen das ihren Angestellten.

SAP hat die Homeoffice-Regelung "mindestens zum Jahresende" verlängert, bei Volkswagen gilt sie noch den ganzen September, neue Pläne würden erarbeitet.

Foto: Schreibtisch (über dts Nachrichtenagentur)

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