Berlin - Kliniken und Pflegeeinrichtungen droht akut eine Verschärfung ihrer bereits großen Personalengpässe. Das berichtet die "Westdeutsche Allgemeine Zeitung" unter Berufung auf eine Umfrage des Instituts Yougov für ein Jobportal.

Vor allem wegen der hohen Arbeitsbelastung sucht demnach aktuell mehr als jede vierte Pflegekraft aktiv nach einem anderen Job. Der Umfrage zufolge denken zwei von drei befragten Pflegekräften (69 Prozent) übers Aufhören nach, die Hälfte von ihnen oft, die andere gelegentlich. Noch größer ist die Unzufriedenheit unter den Intensivpflegekräften, die in der Corona-Pandemie besonders oft an die Grenzen ihrer Belastbarkeit gekommen sind: Acht von zehn der examinierten Kräfte mit Zusatzqualifikation stellen die weitere Ausübung ihres Berufs infrage, 42 Prozent tun dies oft. Und beim Nachdenken bleibt es nicht mehr: 28 Prozent der befragten Pflegekräfte suchen aktuell bereits einen neuen Job, zwölf Prozent wollen in eine andere Tätigkeit im Gesundheitswesen wechseln, 16 Prozent ganz raus aus der Branche.

Besonders oft planen jüngere Beschäftigte zwischen 18 bis 34 Jahren den Absprung, von ihnen sucht jeder dritte (34 Prozent) eine andere Tätigkeit. Die ab Mittwoch geltende Impfpflicht in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen spielt dabei keine Hauptrolle. Die Hälfte (49 Prozent) der Befragten gab die hohe Arbeitsbelastung als Grund an, 39 Prozent das Gehalt. Jede vierte Pflegekraft will wegen der Arbeitszeiten den Beruf wechseln, jedem fünften fehlt die Anerkennung.

Die wenigsten stören sich an den direkten Pandemie-Folgen, zu denen auch die Impfpflicht gehört, nur fünf Prozent gaben das als möglichen Kündigungsgrund an. Allerdings wollen von den wenigen Ungeimpften in den Einrichtungen sechs von zehn die Branche verlassen.

Foto: Krankenhausflur (über dts Nachrichtenagentur)

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