Berlin - Der Präsident des Umweltbundesamts, Dirk Messner, dringt auf eine Halbierung des Fleischkonsums in Deutschland. "Wir müssen die Massentierhaltung reduzieren, damit die zu hohen Stickstoffeinträge sinken und Böden, Wasser, Biodiversität und menschliche Gesundheit weniger belastet werden", sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Sonntagausgaben).

"Dafür müssen wir uns ehrlich machen und über den zu hohen Fleischkonsum reden." Weniger Fleisch würde der Gesundheit und der Umwelt sehr guttun, so Messner. Schon jetzt werde in Deutschland etwas weniger Fleisch gegessen. "Aber wenn wir wirkungsvoll etwas ändern und uns an die Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) halten wollen, dann wäre eine Halbierung des Fleischkonsums in Deutschland das Ziel", sagte der UBA-Chef.

"Das würde die Massentierhaltung reduzieren und hätte vielfältige positive Umweltwirkungen." Wer weniger Fleisch esse, dafür aber qualitativ besseres, könne das auch "im Geldbeutel ausbalancieren", sagte Messner den Funke-Zeitungen. Auch Landwirte würden dann besser bezahlt. Klimaschutz und Gerechtigkeitsfragen müssten zusammengebracht werden.

"Aber wenn wir nichts tun, unser Ernährungs- und Konsumverhalten nicht verändern, wird es dramatische und sehr teure Klimafolgen geben, unter denen einkommensschwächere Haushalte oft viel stärker leiden", sagte der Umweltschützer. "Klima- und Umweltschutz sind nicht ursächlich dafür verantwortlich, dass soziale Fliehkräfte in unserer Gesellschaft zunehmen." Da seien vor allem die Steuer-, Bildungs-, Wirtschaftspolitik gefragt.

Foto: Steak auf einem Grill (über dts Nachrichtenagentur)

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