Berlin - Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) fordert angesichts wachsender Klimaschäden in den Wäldern, nur dort den Waldumbau zu fördern, wo nicht allein die Holzgewinnung im Vordergrund steht. Die Schäden in den Wäldern seien nach mehreren Dürresommern historisch, sagte sie der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Mittwochausgabe).

"Nur noch jeder fünfte Baum ist gesund, das ist ein Alarmsignal." Der neue Waldbericht der Bundesregierung, der an diesem Mittwoch im Kabinett beraten wird, zeige: "In naturnahen Mischwäldern geht es den Bäumen besser." Schulze schlussfolgerte daraus, dass der Staat gezielt den Umbau hin zu solchen klimastabilen Wäldern fördern soll. Man "müsse weg von anfälligen Monokulturen hin zu naturnahen Mischwäldern, die auch die nächste Dürre überstehen".

Wälder seien mehr als nur Holzproduzenten. Der Waldbericht der Bundesregierung wird alle paar Jahre vorgestellt - zuletzt 2017. Die Neuauflage umfasst damit die Entwicklungen der in weiten Teilen Deutschlands sehr trockenen Sommer 2018, 2019 und 2020. Andreas Marx, Leiter des Deutschen Dürremonitors beim Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung, verwies darauf, dass die Situation sich nur oberflächlich betrachtet verbessert habe: "Für die Landwirtschaft ist 2021 kein ausgeprägtes Dürrejahr. Für die Forstwirtschaft sieht das anders aus."

In den oberen Bodenschichten sei zwar genügend Wasser vorhanden. "Aber ab 1,50 Meter Tiefe sind die Böden vielerorts immer noch knochentrocken." Das mache den Bäumen nach wie vor zu schaffen.

Foto: Wald (über dts Nachrichtenagentur)

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