Berlin - Die Repräsentantin des UN-Flüchtlingsrats in Deutschland, Katharina Lumpp, appelliert vor Beginn der Weltklimakonferenz in Glasgow an die Staatengemeinschaft, alles zu tun, um die humanitären Folgen der Klimakrise zu minimieren. "Wir beobachten, dass die Auswirkungen des Klimawandels Ungleichheit und Ungerechtigkeit vertiefen und bestehende Vulnerabilitäten und Risiken vervielfachen", sagte Lumpp den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Sonntagausgaben).

Faktoren wie Armut, unzureichende Ernährungsgrundlagen, Klimawandel und Konflikte würden sich zu einer negativen Dynamik verbinden, die zunehmend Menschen dazu zwinge, die Heimat zu verlassen. Menschen, die bereits vor Krisen und Konflikten geflüchtet sind, treffe der Klimawandel besonders hart, erklärte die deutsche Vertreterin des Hohen Kommissars der Vereinten Nationen für Flüchtlinge (UNHCR). Viele Flüchtlinge hätten in Ländern Schutz gefunden, die zu den ärmsten und vom Klimawandel oft besonders stark betroffenen gehören und die keine Ressourcen haben, um sich den zunehmend schwierigen Lebensbedingungen anzupassen. "Wenn wegen Dürre Ernten ausfallen oder Wasserquellen vertrocknen, trifft das die ganze Bevölkerung in diesen Ländern", sagte Lumpp, "mit besonderer Härte aber diejenigen Menschen, die wie Flüchtlinge und Binnenvertriebene in einer ohnehin schon prekären Situation leben."

Der Flüchtlingsrat fordert die internationale Gemeinschaft daher auf, keine Anstrengungen unversucht zu lassen, um den dramatischen humanitären Folgen der Klimakrise entgegenzuwirken. "Besonders dringend dabei ist die Unterstützung von Ländern und Menschen, die von den Folgen besonders betroffen sind, aber die geringsten Ressourcen für Prävention und Adaption haben", sagte Lumpp.

Foto: Flüchtlinge auf der Balkanroute (über dts Nachrichtenagentur)

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