Budapest - NATO-Mitglied Ungarn macht nach der Ankündigung, keine Waffenlieferungen durch sein Land in Richtung Ukraine zuzulassen, weiter Ärger. Laut eines Berichts des Portals "Business Insider" soll es vor wenigen Tagen zu Streitereien mit der ungarischen Regierung über Truppenverlegungen gekommen sein.

Obwohl Ungarn seit 1999 Mitglied der NATO ist, wollte es demnach Geld bei der Verlegung verdienen. Die ungarische Regierung soll zunächst einen mittleren vierstelligen Betrag als Maut verlangt haben, damit ein Soldatentrupp aus Frankreich das Land passieren darf. Bei der Einheit handelte es sich um rund 500 Gebirgsjäger, die in Frankreich Elite-Status haben. Sie gehören zur Very High Readiness Joint Task Force (VJTF), einer insgesamt 20.000 Soldaten starken Speerspitze der NATO. Innerhalb von sieben Tagen können sie weltweit einsatzbereit sein.

Erst nach mehreren Telefonaten soll die ungarische Führung von der Forderung abgewichen sein. Auch Österreich macht dem Militärbündnis unterdessen Schwierigkeiten. Am vergangenen Sonntag teilte Österreich mit, so wie Deutschland seinen Luftraum für russische Maschinen sperren zu wollen. "Wir tun alles, um Wladimir Putin zu zeigen, dass wir seine militärische Invasion in die Ukraine nicht akzeptieren", sagte Kanzler Karl Nehammer.

Österreich setze dieses Zeichen gegenüber dem russischen Präsidenten im Einklang mit vielen anderen europäischen Staaten. Nur soll Österreich nach Informationen von "Business Insider" aber nicht nur für Russland den Luftraum gesperrt haben, sondern auch für die NATO. In der Folge mussten Flüge über Italien umgeleitet werden, was ein deutlicher Umweg ist. Anders als Ungarn ist Österreich aber neutral und kein Bündnispartner der NATO.

Foto: Ungarischer Grenzübergang (über dts Nachrichtenagentur)

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