Berlin - Die Union hat die Forderung von SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich nach Corona-Sonderurlaub zurückgewiesen, dafür aber eine weitere Ausweitung der Kinderkrankentage ins Gespräch gebracht. Weil Eltern und Kinder in der Pandemie besonders belastet seien, habe die Koalition den Anspruch auf Kinderkrankentage verdoppelt, sagte die stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion, Nadine Schön, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

"Über eine weitere Ausweitung können wir angesichts des verlängerten Lockdowns durchaus nachdenken." Schön fügte hinzu: "Aber einseitig die Unternehmen zu belasten, wie es sich Herr Mützenich vorstellt, ist der falsche Weg." Viele Betriebe müssten bereits jetzt hart kämpfen, manche stünden vor existenziellen Herausforderungen. Daher könne ein Corona-Sonderurlaub, so die Fraktionsvize, "nicht im Interesse der Arbeitnehmer sein".

Mützenich hatte zusätzliche Urlaubstage für Eltern gefordert, die wegen der Corona-Pandemie besonders belastet sind. "Die Grenzen der Mehrfachbelastung durch Homeoffice und Homeschooling sind überschritten", sagte er den Funke-Zeitungen. Mützenich verlangte "eine nennenswerte Zahl" an Extra-Urlaubstagen, ohne genauere Angaben zu machen. "Es ist Eltern nicht zuzumuten, jetzt den Jahresurlaub zur Betreuung der Kinder zu nehmen, der dann in den Sommerferien fehlt."

CDU und CSU dürften nicht länger die Interessen der Arbeitgeberlobby über die Familien stellen. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte im Dezember mit den Ministerpräsidenten der Länder beschlossen, dass Eltern zusätzliche Möglichkeiten für bezahlten Urlaub zur Betreuung ihrer Kinder bekommen sollten. Letztlich wurden dann zehn zusätzliche Kinderkrankentage für Arbeitnehmer eingeführt.

Foto: Vater, Mutter, Kind (über dts Nachrichtenagentur)

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