Berlin/Moskau - Der Unions-Obmann im Auswärtigen Ausschuss des Bundestages, Roderich Kiesewetter (CDU), vermutet Kalkül des Kremls hinter der Nominierung von Bundeskanzler Gerhard Schröder für den Aufsichtsrat des russischen Staatskonzerns Gazprom. Damit werde "die ungeklärte und eigenartige Position von Teilen der SPD in Bezug auf Russland" deutlich, sagte Kiesewetter dem "Handelsblatt" (Montagausgabe).

"Die Nominierung Schröders ist somit auch als Schachzug Russlands zu sehen, die deutsche Regierung in ihrer Haltung zum Stopp von Nord Stream 2 als potenzielles Sanktionsmittel zu spalten und somit Deutschland insgesamt zu diskreditieren." Kritik an Schröder kam auch aus der FDP. "Wenn die Situation nicht so ernst wäre, erinnert einen das Verhalten des Altkanzlers inzwischen an Loriots Figuren Müller Lüdenscheidt und Dr. Klöbner, die sich in einer Badewanne treffen, weil sich einer der beiden Herren in der Zimmernummer geirrt hat", sagte die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag, Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), dem "Handelsblatt".

Foto: Gerhard Schröder (über dts Nachrichtenagentur)

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