Berlin - Der Deutschland-Chef des Musikkonzerns Universal Music, Frank Briegmann, sieht einen Paradigmenwechsel beim Verkauf von Tonträgern. "Die Schallplatte, das gute alte Vinyl, ist in Deutschland gerade auf dem besten Wege, die CD als wichtigsten Tonträger wieder abzulösen", sagte er dem Magazin Focus.
"Inzwischen stammen schon vier von zehn Euro, die wir mit physischen Tonträgern umsetzen, von der Platte." Insgesamt hatte die Branche im vergangenen Jahr in Deutschland nach Angaben des Branchenverbands der Musikindustrie rund zwei Milliarden Euro umgesetzt, ein Plus von zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das Gros der Erlöse stammt mit 76 Prozent aus dem Digitalgeschäft, vor allem aus dem Musikstreaming über Anbieter wie Spotify oder Deezer. In diesem Umfeld erlebt die Vinyl-Platte jedoch seit einiger Zeit ein Comeback.
"Die Produktionskapazitäten und Rohmaterialien reichen immer öfter nicht aus, um die Nachfrage zu decken", sagte Briegmann. "Das physische Geschäft ist längst nicht tot." Allein die schwedische Popband Abba habe von ihrem Comeback-Album "Voyage" 2,3 Millionen physische Tonträger verkauft. "Wir haben sogar wieder Kassetten produziert - weil die Fans das so wollten", sagte der Manager.
Foto: Frau mit Kopfhörern (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
Dann unterstütze dts Nachrichtenagentur jetzt direkt: