Berlin - Nach dem "Wirtschaftsgipfel" zwischen Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) und 40 Vertretern von Unternehmensverbänden gibt es aus der Wirtschaft Lob und Kritik. "Dass der Wirtschaftsminister bereit ist, die Öffnungspläne der einzelnen Branchen zu einem Gesamtkonzept zu bündeln, ist aus unserer Sicht ein konkretes und damit erfreuliches Ergebnis. Anders als vergangene Wirtschaftsgipfel war es dieses Mal keine Alibi-Veranstaltung", sagte Jens Michow, Präsident des Bundesverbandes der Konzert- und Veranstaltungswirtschaft, dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".
Und weiter: "Wenn es nun - hoffentlich unter Berücksichtigung des von uns vorgelegten `Manifest Restart` gelingt, dass ein nach örtlichen Gegebenheiten differenziertes Öffnungskonzept umgesetzt wird, wären wir dem Ziel eines Neustarts ein gigantisches Stück näher gekommen", so Michow. Peter Klotzki, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Freien Berufe, nannte den Dialog mit dem Wirtschaftsminister "wichtig", forderte aber, beim nächsten Mal auch das Bundesfinanzministerium und das Bundeskanzleramt mit einzubinden. "Die Fragen sind ressortübergreifend, entsprechend breit angelegt muss die Koordination und Abstimmung sein", sagte Klotzki dem RND. Scharfe Kritik äußerte hingehen Reinhold von Eben-Worlée, Präsident des Verbands "Die Familienunternehmer" nach dem Treffen. "Eine Woche ist seit dem letzten enttäuschenden Bund-Länder-Treffen vergangen und anscheinend hat das Bundeswirtschaftsministerium die Zeit nicht genutzt, um seine Hausaufgaben zu machen und eine eigene Öffnungsstrategie zu entwickeln", sagte von Eben-Worlée dem RND. Es lägen genügend gute Ideen auf dem Tisch, so der Unternehmensvertreter. "Viele der Unternehmer, die um ihre Existenz kämpfen, haben kein Verständnis für solcherlei Hinhaltetaktiken." Andreas Lutz, Vorstandsvorsitzender des Verbandes der Gründer und Selbstständigen Deutschland sagte, es sei positiv, dass nun endlich die Neustarthilfe beantragt werden könne. "Hier wurden viele der von uns seit langem gestellten Forderungen umgesetzt: Sie kann branchenübegreifend von allen von Corona betroffenen Soloselbstständigen und Selbstständigen mit weniger als einem Vollzeitmitarbeiter beantragt werden und auch für die Lebenshaltungskosten verwendet werden. Ich hätte sie mir etwas höher gewünscht, aber wichtig ist jetzt vor allem, dass sie schnell ausgezahlt wird."
Foto: Wegen Corona geschlossene Theaterkasse (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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