Berlin - Die Zahl der Taser-Einsätze bei der Polizei hat sich bundesweit mehr als verdoppelt. Im ersten Halbjahr 2021 hat die Polizei die Elektroschock-Pistolen bereits häufiger verwendet als im gesamten Jahr 2020, geht aus einer Umfrage des "Redaktionsnetzwerks Deutschland" (Donnerstagausgaben) unter allen 16 Landes-Innenministerien hervor.

Bei der Polizei und dem SEK gab es demnach 2020 insgesamt mindestens 605 Taser-Einsätze, im ersten Halbjahr 2021 bereits 610 Einsätze. Der Grund für den Anstieg: Immer mehr Polizisten werden mit einem Taser ausgestattet. Laut RND-Auswertung gibt es in Rheinland-Pfalz mit 400 Tasern am meisten Geräte, gefolgt von Bayern (221) und NRW (122). Die Kosten für Anschaffung und Training belaufen sich deutschlandweit bereits auf mehr als vier Millionen Euro. Die innenpolitische Sprecherin der Grünen, Irene Mihalic, sagte dem RND: "Wir müssen den verstärkten Einsatz von Tasern wirklich sehr genau verfolgen. Es gerät viel zu leicht in Vergessenheit, dass auch von Tasern eine große Gefahr ausgeht." Grundsätzlich sollte der Einsatz Spezialkräften vorbehalten bleiben. "Wir werden den Einsatz von Tasern detailliert evaluieren müssen, um Nutzen und Risiken je nach Einsatz genau abwägen zu können", so Mihalic.

Foto: Polizei mit Mundschutz (über dts Nachrichtenagentur)

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