Berlin - Die Versicherungsbranche fordert als Konsequenz aus den jüngsten Überschwemmungen die Politik zum Umdenken auf. "Klimafolgenanpassung kommt vielerorts zu kurz", sagte Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbands der deutschen Versicherungswirtschaft GDV, in der "Welt am Sonntag".
Noch immer werde in Überschwemmungsgebieten gebaut, würden Flächen ungehindert versiegelt, stauten sich auf kommunaler Ebene Investitionen in Präventionsmaßnahmen. "Hier gilt es umzusteuern, sonst setzt sich eine Spirale aus weiteren Katastrophen und steigenden Schäden in Gang, die erst teuer und irgendwann unbezahlbar wird", sagte Asmussen. Es zeichne sich ab, dass das aktuelle Jahr eines der schadenträchtigsten der jüngeren Vergangenheit werde. Die jüngsten Ereignisse werden als historisch angesehen.
"Das ist ein Extremwetterereignis einer neuen Dimension", sagte Alexander Vollert, Deutschlandchef des französischen Versicherungskonzerns Axa. Die Schwere der Sachschäden und vor allen Dingen die große regionale Ausbreitung sei einmalig. "Wir reden hier nicht von Überschwemmungen, sondern von Sturmfluten in großem Stil", sagte Vollert. Laut Allianz-Vorstand Jochen Haug ist es zu früh, Aussagen zum "jedoch sicherlich erheblichen Schadenumfang" zu machen.
Der Konzern ziehe derzeit aus ganz Deutschland seine Sachverständigen zusammen, um Kunden in den betroffenen Gebieten auch vor Ort zur Seite zu stehen und schnell helfen zu können.
Foto: Grabsteine im Hochwasser (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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