München - Nach dem Ende des US-Einsatzes am Flughafen von Kabul hat der Verteidigungsexperte Carlo Masala die Evakuierungsmission gelobt. "Es war ein Chaos und für dieses Chaos war das eine militärische und logistische Meisterleistung", sagte er dem Internetportal des Fernsehsenders n-tv.

"Sie haben zeitweilig 5.000 Menschen auf dem militärischen Teil des Flughafens gehabt." Es habe Zehntausende gegeben, die versucht hätten, in den Flughafen hineinzukommen, so der Verteidigungsexperte. "Es gab eine enge Kooperation mit den Taliban, ohne die hätte es nicht funktioniert." Es werde oft übersehen, dass die Amerikaner den Flughafen von Kabul nicht nur gesichert, sondern vollständig in eigener Regie betrieben hätten, inklusive Fluglotsen oder auch einer Krankenstation, so Masala.

Die Bundeswehr sei nicht in der Lage, solche Missionen durchzuführen, weil es ihr an den Fähigkeiten zur schnellen Verlegung von Truppen, der Luftraumüberwachung und der Flugabwehr fehle. "Die Bundeswehr wird so einen Flughafen in so einem Szenario nie verteidigen können", sagte der Experte, der als Professor für internationale Politik an der Universität der Bundeswehr in München lehrt. Europäische Staaten könnten dies gemeinsam schaffen. Dafür sei aber politischer Wille notwendig.

Foto: Transportflugzeug Airbus A400M der Bundeswehr (GAF, Text: über dts Nachrichtenagentur)

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