Berlin - Langzeitarbeitslose, arme Rentner und Erwerbsgeminderte bekommen häufig nicht die ihnen zustehenden Kosten für die Unterkunft erstattet. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion hervor, über die die Zeitungen der "Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft" (Donnerstagsausgaben) berichten.

Betroffen sind demnach 17 Prozent der auf staatliche Hilfe angewiesenen Haushalte mit insgesamt ca. 450.000 Menschen. "In manchen Gemeinden ist sogar jeder zweite Leistungsbezieher von einer sogenannten Wohnkostenlücke betroffen", so die Linksfraktion. Besonders seien Familien mit Kindern sowie Alleinerziehende betroffen. "Hier fehlen den Betroffenen jeden Monat 101 Euro beziehungsweise 96 Euro. Durchschnittlich haben Betroffene eine Wohnkostenlücke von 87 Euro."

Schuld ist nach Ansicht der Linken eine fehlende gesetzliche Grundlage bei der Bestimmung angemessener Kosten. "Seit Jahren drücken sich die Bundesregierungen um eine verfassungskonforme Lösung für die Wohnkosten von armen Menschen", sagte die sozialpolitische Sprecherin der Linken, Katja Kipping. "Auch die vorübergehende Aussetzung der Wohnkostenüberprüfung für Menschen, die in der Corona-Pandemie in Existenznot geraten sind, hat kaum Einfluss auf die Gesamtzahl gehabt."

Foto: Wohnhäuser (über dts Nachrichtenagentur)

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