Berlin - Der Virologe Alexander Kekulé vergleicht das Infektionsrisiko zu Weihnachten in Deutschland mit jenem in Norditalien im Frühjahr. Dort hatte die Corona-Pandemie besonders stark gewütet: "Wir Deutschen haben an Weihnachten die Tradition, über Generationen hinweg mit der Familie zu feiern. Und deshalb sind wir jetzt in einem ähnlichen Risiko, das die Menschen in Norditalien im Frühjahr hatten", sagte Kekulé den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Montagsausgaben).

Die Norditaliener lebten das ganze Jahr über ein Multigenerationen-Leben. "Bei uns dagegen gibt es speziell an Weihnachten die ernstzunehmende besondere Gefahr, dass sich viele Menschen infizieren, die über 70 Jahre alt sind", so Kekulé. Und diese hätten, wenn sie sich infizierten, ein Sterberisiko von fast zehn Prozent.

Dennoch ist der Virologe angesichts der beschlossenen Kontaktbeschränkungen optimistisch: "Ich denke, dass wir dieses Risiko steuern können." Die Maßnahmen beinhalteten die Möglichkeit, dass bis Weihnachten die Infektionszahlen deutlich weiter unten seien, wenn ein Großteil der Bevölkerung sich daran halte. "Und da kommt es tatsächlich auf jeden Einzelnen an." Menschen, die ihre Kontakte nicht stark reduzieren können, weil sie etwa im Handel oder Pflege arbeiten, rät Kekulé für den Weihnachtsabend zu einem privaten Sicherheitskonzept.

Dazu könnte auch gehören, Masken nur zum Essen abzunehmen.

Foto: Werbung der Bundesregierung in Coronakrise (über dts Nachrichtenagentur)

Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?

Dann unterstütze dts Nachrichtenagentur jetzt direkt: