Düsseldorf - Der Mobilfunkkonzern Vodafone warnt vor schwerwiegenden Folgen für Millionen Mobilfunkkunden in Deutschland, sollten die 2025 auslaufenden Mobilfunkfrequenzen erneut per Versteigerung vergeben werden. "Wenn man die so wichtigen Flächenfrequenzen im 800-Megahertz-Bereich nach bekanntem Auktionsverfahren vergäbe, könnte nicht nur extrem viel Geld verloren gehen, das später für neue Stationen fehlt", sagte Hannes Ametsreiter, Deutschland-Chef von Vodafone, dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" Noch viel schlimmer sei, dass die Mobilfunknetze in Deutschland sogar "deutlich langsamer" werden könnten als bislang.
Derzeit verfügen die drei Netzbetreiber Vodafone, Deutsche Telekom und Telefonica/O2 über die Nutzungsrechte für Mobilfunkfrequenzen im 800-Megahertz-Bereich, die für die Versorgung des ländlichen Raumes wichtig sind. Die Lizenzen laufen im Jahr 2025 aus, mit dem Unternehmen 1&1 gibt es einen vierten potenziellen Bieter. "Diese Konstellation würde dazu führen, dass eine Auktion nach dem bisherigen Muster extrem teuer wird", so Ametsreiter. Er warnte: "Zieht einer der jetzigen Betreiber dabei den Kürzeren, dann könnten bis zu vier Millionen Kunden in diesem Netz plötzlich in einem LTE-Funkloch leben. Die Menschen auf dem Land drohen digital abgehängt zu werden."
Der Vodafone-Chef forderte, die Frequenzrechte nicht zu versteigern, sondern sie um fünf Jahre zu verlängern. "Mit einer Verlängerung der Lizenzen um fünf Jahre zu entsprechenden Bedingungen, können exzellente Netze in Deutschland endlich Realität werden - ohne, dass der Wettbewerb leidet", sagte er dem RND. "Wir können beim Mobilfunk den Aufstieg vom Mittelfeld in die Champions League schaffen." Die Politik müsse jetzt eine richtungsweisende Entscheidung zwischen einem "Auktions-Marathon oder einem Ausbau-Antrieb" treffen, so Ametsreiter weiter.
Foto: Junge Frau mit Handy (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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