Berlin - EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sieht noch hohe Hürden für eine Zulassung des russischen Impfstoffs Sputnik V in der Europäischen Union. "Bislang wurde für Sputnik noch gar kein Antrag auf Zulassung gestellt, wir sind erst in einem vorbereitenden Stadium, in dem die Firma erst mal Daten liefert", sagte von der Leyen den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstagausgaben).

Zudem gehe es in dem Verfahren nicht nur um das Mittel selbst, sondern auch um die Qualität der Fabriken. Für jeden von der EU-Arzneimittelagentur EMA zugelassenen Impfstoff müsse es von der Behörde autorisierte Fabriken geben. "An den aktuellen Problemen mit Astrazeneca sieht man, wie wichtig die Fragen sind: Ist der Hersteller auch in der Lage, den Impfstoff in den Mengen zu liefern? Wo sind die Fabriken, was sind die Zusagen", sagte von der Leyen. Bislang habe man überhaupt keinen Beleg gesehen, dass es für den Sputnik-Impfstoff entsprechende Produktionskapazitäten gäbe.

"Diese Fragen müssen geklärt sein." Dennoch hob von der Leyen hervor, die Zulassung von Sputnik V in der EU würde sehr begrüßt, so wie jeder andere zugelassene und sichere Impfstoff begrüßt würde, etwa aus Indien. "Ein gutes Vakzin hat keine Nationalität, aber es muss sicher und effektiv sein", sagte die Präsidentin.

Foto: Ursula von der Leyen (über dts Nachrichtenagentur)

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