Eberswalde - Angesichts historisch stark geschädigter Wälder dringt die Expertin für Waldökosysteme Nicole Wellbrock auf rasches Handeln. Die geschädigten Flächen, die teilweise gar nicht mehr gerettet werde könnten, müssten neu bewaldet werden, "und das eben mit klimastabilen Wäldern", sagte sie am Mittwoch dem Deutschlandfunk.
"Dazu sind Anpflanzungen möglichst mit Mischwald, also nicht mehr Monokulturen, wichtig", verlangte die Expertin. Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) hatte am Mittwoch die Waldzustandserhebung 2020 vorgestellt. Die Ergebnisse gehören demnach zu den schlechtesten seit Beginn der Erhebungen im Jahr 1984, die meisten Bäume haben lichte Kronen. Wellbrock macht vor allem den fortschreitenden Klimawandel für die Schäden verantwortlich.
"Wir alle wissen, dass es nicht so einfach ist, etwas gegen den Klimawandel zu machen, das heißt, wir müssen auch sehen, wie wir den Wald anpassen", argumentierte die Waldexpertin. "Wenn der Waldzustandsbericht zeigt, dass eben alle Baumarten, alle heimischen Baumarten so geschädigt sind, dann werden wir auch andere Baumarten aus südlicheren Bereichen mit einmischen müssen, um einen artenreicheren Mischwald zu bekommen, der auch klimastabil ist und die ganzen Ökosystemfunktionen, die wir ja mittlerweile alle auch haben wollen im Wald, erfüllen kann", so Wellbrock.
Foto: Wald (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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