Brüssel - Der stellvertretende CSU-Vorsitzende und Vorsitzende der EVP-Fraktion im Europaparlament, Manfred Weber, hat sich für eine rasche Entscheidung über die Kanzlerkandidatur der Union ausgesprochen. Dabei legte er sich nicht auf einen Kanidaten fest: "Wir haben zwei starke Kandidaten, Markus Söder und Armin Laschet, jeder mit einem eigenen Profil", sagte er der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung"(Samstagsausgabe).

Jetzt müsse zügig entschieden werden. "Bald nach Ostern." Weber sieht einen Verlust an Vertrauen in die Unionsparteien. "Die Belastung durch die Corona-Pandemie wird für viele Menschen zu groß."

Die Todeszahlen seien bedrückend, der wirtschaftliche Druck sei enorm, der Alltag im Lockdown sehr anstrengend, sagte der CSU-Vize. "Das Vertrauen in die Unionsparteien hat durch diese Lage und vor allem durch manche Entscheidungen der jüngsten Zeit - Stichwort Osterruhe - gelitten." Gerade die Union müsse zeigen, dass der Staat in solch einer Situation den Menschen die erforderliche Hilfe zukommen lasse und das Land gut durch die Krise steuere. "Das wird uns auch gelingen."

Den Grünen warf Weber vor, in manchen Bereichen "sehr ideologisch" zu denken und Themen zu überhöhen. "Die Grünen haben verschiedene Gesichter." Er schließe Koalitionen mit den Grünen nicht aus. "Schwarz-Grün kann eine spannende Option für Deutschland sein, weil ein solches Bündnis auch Gräben schließen kann."

Foto: Rednerpult im Bundeskanzleramt (über dts Nachrichtenagentur)

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