München - Die Zahl der Kurzarbeiter in Deutschland ist gesunken, von 580.000 im September auf 504.000 im Oktober. Das sind noch 1,5 Prozent der Beschäftigten, schätzt das Ifo-Institut aufgrund seiner Umfragen und der Zahlen der Bundesagentur für Arbeit.

Gegen den Trend stieg die Kurzarbeit in der Industrie, und zwar um 20.000 auf 226.000 Beschäftigte (3,3 Prozent). "Der Engpass bei den Vorprodukten würgt die Produktion regelrecht ab", heißt es in der Analyse des Instituts. "Beim gegenwärtigen Auftragsbestand dürften eigentlich höchstens 10.000 Beschäftigte in der Industrie in Kurzarbeit sein", sagte Timo Wollmershäuser, Leiter der Ifo-Konjunkturprognosen. Zunahmen verzeichneten die Autohersteller und ihre Zulieferer von 27.000 auf 33.000 Beschäftigte (3,5 Prozent), die Hersteller von Metallerzeugnissen von 20.000 auf 31.000 (3,8 Prozent) und die Chemiebranche von 15.000 auf 19.000 (2,2 Prozent).

Auch in der mit der Industrie verbundenen Branche Verkehr und Lagerei stieg die Kurzarbeit leicht, um 2.000 auf 69.000 Menschen. "Auch hier liegt der Anteil an den Beschäftigten mit 3,7 Prozent deutlich über dem gesamtwirtschaftlichen Schnitt", hieß es. Bei den Autohändlern nahm die Kurzarbeit ebenfalls zu, von 8.000 auf 12.000 Beschäftigte (1,8 Prozent) Im Gastgewerbe dagegen halbierte sich die Kurzarbeit von 63.000 auf 30.000 (2,8 Prozent). Im Großhandel ging sie zurück von 27.000 auf 19.000 (1,3 Prozent), im Einzelhandel von 37.000 auf 20.000 (0,8 Prozent) zurück.

Vor Corona lag die Zahl der Kurzarbeiter im Februar 2020 bei 134.000, im März 2020 sprang sie auf 2,6 Millionen und im April erreichte sie einen Rekordwert von 6 Millionen. Das sei eine einzigartige Entwicklung in der Nachkriegsgeschichte Deutschlands gewesen, so das Institut.

Foto: Stahlproduktion (über dts Nachrichtenagentur)

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