Berlin - Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Annette Widmann-Mauz (CDU), pocht auf die Unabhängigkeit in Deutschland tätiger Imame aus dem Ausland. "Das Ziel muss sein, dass Imame die Lebenswirklichkeiten des Alltags hier kennen", sagte Widmann-Mauz dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (Dienstagsausgaben). "Wir brauchen die Unabhängigkeit von Imamen aus dem Ausland", so die CDU-Politikerin.

Am Dienstag tagt die deutsche Islamkonferenz. Im Fokus steht die Ausbildung von Imamen und Religionspädagogen in islamischen Gemeinden. "Die Gründung des unabhängigen Imamseminars für die Imam-Ausbildung in Deutschland, wie ihn das Islamkolleg angekündigt hat, ist ein wichtiger Schritt", sagte Widmann-Mauz. "Es ist gut, dass die Deutsche Islamkonferenz diesen Weg unterstützt und damit auf Imame setzt, die in Deutschland ausgebildet werden", so die Integrationsbeauftragte. Eine stärkere Mitwirkung des türkischen Moscheeverbands Ditib sei wünschenswert: "Ich würde es ausdrücklich begrüßen, wenn auch Ditib als einer der größten Moscheenverbände in Deutschland, dem rund 900 Moscheenvereine angehören, das Ziel einer unabhängigen Imamausbildung anstrebt", so Widmann-Mauz. Damit widersprach die CDU-Politikerin Innenstaatssekretär Markus Kerber. Dieser hatte zuvor die bisherige Zusammenarbeit mit Ditib verteidigt. Dort finde ein Generationswechsel statt, sagte Kerber der ARD. Jüngere Funktionsträger seien in Deutschland verwurzelt und legten Wert auf Unabhängigkeit von Ankara, sagte er. Die Ditib steht im Verdacht, als verlängerter Arm der türkischen Regierung junge Muslime in Deutschland an der Integration zu hindern.

Foto: Gläubige Muslime beim Gebet in einer Berliner Moschee (über dts Nachrichtenagentur)

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