Wien - Angesichts wachsender Engpässe bei PCR-Coronatests in Deutschland planen die Macher des Wiener Massentestprogramms "Alles gurgelt" die Expansion in die Bundesrepublik. "Jetzt wollen wir nach Deutschland, unbedingt", sagte Angela Hengsberger, Leiterin Geschäftsentwicklung bei Lead Horizon, dem "Spiegel".

Lead Horizon hat das in Wien millionenfach eingesetzte PCR-Set zum Selbsttesten entwickelt - und organisiert den Ablauf dieser Gurgeltests. "Wir könnten weitere substanzielle Kapazitäten innerhalb weniger Wochen aufbauen", sagte Hengsberger. Der Zeitpunkt für einen Markteintritt sei gut: "In Deutschland gibt es augenscheinlich großen Bedarf nach PCR-Tests." In Österreichs Hauptstadt testen sich im Tagesdurchschnitt mehr als 300.000 Bürger selbst per Gurgel-PCR-Test auf Corona.

Dies sind mehr Menschen, als derzeit in ganz Deutschland PCR-getestet werden. Während in Deutschland PCR-Testkapazitäten zunehmend knapp werden und rationiert werden müssen, sind die Labore des Wiener Anbieterkonsortiums noch nicht einmal zur Hälfte ausgelastet. Man könne bis zu 500.000 weitere PCR-Proben pro Tag analysieren: mit garantiertem Ergebnis binnen 24 Stunden und einer Überprüfung der positiven Tests auf Virusvarianten, sagte Mario Dujakovic, der Sprecher des Wiener Gesundheitsstadtrats, dem "Spiegel". Bei den Gurgel-Selbsttests müssen keine Testzentren errichtet, keine Termine vergeben, keine Tester beschäftigt werden.

Auch die Logistik ist stark vereinfacht.

Foto: Fahne von Österreich (über dts Nachrichtenagentur)

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