Berlin - Die sich abzeichnende Verlängerung des Teil-Lockdowns mindestens bis kurz vor Weihnachten beunruhigt die Wirtschaft – und lässt Rufe nach zusätzlicher Unterstützung laut werden. "Es ist aus Sicht unserer Betriebe überlebenswichtig, dass die Politik nicht darin nachlässt, notwendige Hilfen bereitzustellen", sagte der Generalsekretär des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH), Holger Schwannecke, dem "Handelsblatt" (Dienstagausgabe).

Die "Novemberhilfen" müssten in jedem Fall so lange laufen, wie der Novemberzustand auch in den Dezember hinein fortgeschrieben werde. Schwannecke forderte zudem "zügig eine Überbrückungshilfe III, die dann besonders auch die mittelbar Betroffenen und all diejenigen in den Blick nehmen muss, die durch das Raster der bisherigen Hilfspakete etwa wegen viel zu hoher Schwellenwerte gefallen sind". Verärgert zeigt man sich im besonders vom Lockdown betroffenen Gastgewerbe. "Von unserer Branche wird ein Sonderopfer verlangt, damit die übrige Wirtschaft möglichst wenig belastet wird und die Schulen geöffnet bleiben können", sagte Dehoga-Hauptgeschäftsführerin Ingrid Hartges.

Sie erwarte eine belastbare Aussage, wann die Anträge für die Novemberhilfen gestellt werden können und vor allem, wann das Geld fließe. "Hier geht es auch um Vertrauen in die Politik", sagte Hartges. Bei einem längeren Lockdown müssten die Hilfen in den Dezember hinein verlängert werden. Sie halte es für "völlig verfehlt", jetzt schon über Schließungen auch im Januar zu philosophieren, sagte Hartges.

"Es sollte spätestens am 14. Dezember auf Basis des Infektionsgeschehens entschieden werden, ob wir Weihnachten und dann bis zum 15. Januar öffnen dürfen." Eine Öffnung von Gaststätten nur über die Feiertage hält die Dehoga-Hauptgeschäftsführerin für kaum umsetzbar. "Das lohnt sich nicht."

Foto: Wegen Coronakrise geschlossener Laden (über dts Nachrichtenagentur)

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