Berlin - Die deutsche Wirtschaft hat den Hochschulen erneut weniger Forschungsaufträge erteilt. 2019 sank deren Wert um 0,2 Prozent auf 1,502 Milliarden Euro, zeigen neue Daten des Stifterverbandes, über die das "Handelsblatt" (Freitagausgabe) berichtet.

Damit sinkt auch die Bedeutung der Unternehmen für die Gesamtfinanzierung der Hochschulen. Ihr Anteil an allen Drittmitteln der Hochschulen ist seit 1999 von 29 auf 17 Prozent gesunken. Drittmittel sind solche, die Hochschulen zusätzlich zu ihrer Grundfinanzierung durch die Länder einwerben: Insgesamt waren das 2019 8,7 Milliarden Euro und damit rund 22 Prozent der gesamten Hochschulfinanzierung in Höhe von 40,3 Milliarden Euro. Mehr als 60 Prozent davon stammen von der Deutschen Forschungsgemeinschaft und dem Bund, die Wirtschaft folgt auf Platz drei.

"Die Dynamik der Kooperationen zwischen Hochschulen und Wirtschaft lässt seit vielen Jahren nach", sagte Andreas Barner, Präsident des Stifterverbandes dem "Handelsblatt". Deutschland brauche daher "eine Dekade der Konzentration auf den Transfers". Die staatliche Förderung müsse vor allem technische und insbesondere digitale Innovationen voranbringen. Das jedoch gehe nur, wenn Wirtschaft und Hochschulen wieder näher zusammen rückten.

Foto: Bücher in einer Bibliothek (über dts Nachrichtenagentur)

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