Berlin - Deutschland hat nach Angaben von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) heimlich zusätzliche Energiemengen besorgt. "Und das haben wir in den letzten zwei Monaten schon getan, ohne groß darüber zu reden", sagte Habeck in der ZDF-Sendung "Maybrit Illner".

Der Vizekanzler versprach den Deutschen eine sichere Versorgung mit Öl und Gas ungeachtet des Krieges Russlands gegen die Ukraine. "Wir kommen gut durch diesen Winter", versicherte Habeck. "Wir haben kein Problem mit den Gasspeichern. Das gilt selbst dann, wenn die Liefermengen aus Russland noch zurückfallen würden", versicherte er.

Dem Wirtschaftsminister zufolge werde eine etwaige Lücke in der Öl- und Gasversorgung aus Russland kompensiert, "indem wir die strategischen Reserven, die Gasspeicher auffüllen, indem wir selber kaufen und Leute animiert haben zu kaufen", sagte Habeck weiter. Künftig müsse die Politik den privatisierten deutschen Gasmarkt wieder stärker regulieren, sodass sichergestellt sei, "dass die Gasspeicher zu Beginn des Winters gefüllt sind", stellte Habeck klar. Der Vizekanzler betonte unterdessen, er verstehe den Schmerz und die Enttäuschung der Ukrainer darüber, vom Westen in dieser Situation alleine gelassen zu werden. "Da ist auch viel Wahres dran. Denn so richtig können wir der Ukraine nicht helfen, und wir helfen ihr auch nicht."

Am Ende werde Putin aber "als Verlierer aus diesem Krieg hervorgehen, weil er keine Freunde mehr haben wird, jedenfalls nicht in der freien Welt", sagte Habeck voraus. Rational sei dieser Krieg nicht zu erklären "Es ist eine Idiotie, weil sich der Westen jetzt vom Putin-Russland als Handelspartner komplett abkehren wird. Denn mit Kriegstreibern kann man ja keine Geschäfte machen. Und das sieht jetzt jeder."

Habeck räumte ein, dass die Sanktionen des Westens den russischen Präsidenten Wladimir Putin wohl nicht davon abhalten würden, den Krieg fortzusetzen. "Aber es wird im besten Fall dazu führen, dass Russland daran gehindert wird, weiteres Unheil anzurichten", sagte der Vizekanzler.

Foto: Öltanks (über dts Nachrichtenagentur)

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