Berlin - Führende Wirtschaftsverbände haben vor der Ministerpräsidentenkonferenz mit der Bundeskanzlerin am kommenden Mittwoch eine Kehrtwende bei der Lockdown-Politik der Bundesregierung gefordert. "Die geschlossenen Einzelhändler brauchen eine Öffnungsperspektive und transparente Kriterien für einen Stufenplan", sagte Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands (HDE), der "Bild" (Samstagausgabe).

"Es ist viel zu kurz gesprungen, wenn bei einem Inzidenzwert über 50 grundsätzlich weiter alle Geschäfte geschlossen bleiben. Die alleinige Fixierung auf diesen Wert ist nicht der richtige Ansatz", so Genth. Denkbar wäre, dass beispielsweise bei einer Inzidenz über 50 strengere Hygienemaßnahmen oder Beschränkungen für die Zahl der Kunden gelten. Auch Andreas Mattner, Präsident des Zentralen Immobilien Ausschusses (ZIA) forderte ein Abkehr von der 50er-Inzidenz: "Es muss möglich sein, dass auch bei höheren Inzidenz-Grenzwerten das gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben verantwortungsvoll wieder hochgefahren wird", sagte er der "Bild". Und weiter: "Daher sollte eine Öffnung auch bei einem Inzidenzwert von über 50 möglich sein, solange eine Belegung von unter 4.000 Betten auf den Intensivstationen (gemäß Divi-Register) gegeben ist", so Mattner.

Foto: Corona-Lockdown (über dts Nachrichtenagentur)

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