Berlin - Führende Wirtschaftsverbände fordern die Ampel-Koalition auf, von der geplanten Mindestlohn-Erhöhung auf zwölf Euro abzusehen. "Mit einem Zwölf-Euro-Mindestlohn können wir im europäischen Wettbewerb nicht bestehen", sagte Joachim Rukwied, Präsident des Deutschen Bauernverbandes, der "Bild" (Donnerstagausgabe).

Er forderte stattdessen "eine stufenweise, moderate Anhebung des Mindestlohns". Johannes Bungart, Geschäftsführer des Gebäudereiniger-Verbands BIV, plädierte wiederum für "einen Beginn des neuen Mindestlohns nicht vor Januar 2023", damit betroffene Unternehmen besser planen können. Manuela Härtelt-Dören, Präsidentin des Zentralverbands des Friseurhandwerks, forderte ihrerseits, dass der Mindestlohn erst 2024 zwölf Euro erreichen solle. Andernfalls seien Preiserhöhungen in den Friseurbetrieben unvermeidbar. Stefan Genth, Chef des Handelsverbands HDE, warnte vor einem "beispiellosen Eingriff in die Tarifhoheit", der "tausende Jobs in Gefahr" bringe. Einfache Tätigkeiten wie das Kassieren an der Supermarktkasse drohten automatisiert zu werden.

Foto: Reinigungskraft in einer U-Bahn-Station (über dts Nachrichtenagentur)

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