Berlin - Die Ökonomin Veronika Grimm hält eine Senkung der Stromsteuer als sinnvollstes Mittel, um die Belastung auf Verbraucher sowie Unternehmen durch steigende Energiepreise zu reduzieren. "Es ist mir ein Rätsel, warum eine Absenkung der Stromsteuer nicht auch gleich auf den Weg gebracht wird", sagte sie dem "Handelsblatt" (Donnerstagausgabe).

Robert Habeck und Christian Lindner könnten so eine wichtige, sofort helfende Maßnahme treffen. "Das wäre zielgerichteter als andere Steuersenkungen und würde auch vielen kleinen und mittelständischen Unternehmen helfen, die unter hohen Energiepreisen leiden." Die geplante frühere Abschaffung der EEG-Umlage allein reiche nicht. Wie am Mittwoch bekannt wurde, soll Grimm für fünf weitere Jahre Mitglied im Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung bleiben.

Das Bundeskabinett beschloss, dem Bundespräsidenten die erneute Berufung der Ökonomin in den Rat vorzuschlagen. Ihr Ziel in den fünf weiteren Jahren als Wirtschaftsweise sei es, dass finanzwissenschaftliche und makroökonomische Ideen enger mit energie- und klimaökonomischen Erkenntnissen verknüpft würden. "Das passiert oft noch nicht in ausreichendem Maße - stattdessen wird zum Beispiel der Wunsch nach mehr Staat und höheren Ausgaben mit dem Klimaschutz motiviert", sagte Grimm. "Ich will dazu beitragen, dass wir hier Brücken bauen zwischen den verschiedenen Perspektiven, damit wirksamer Klimaschutz gelingen kann."

Foto: Moderne Stromzähler (über dts Nachrichtenagentur)

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