Berlin - Trotz der Lockdown-Maßnahmen während der Pandemie ist die Zahl der in Deutschland erfassten Straftaten im vergangenen Jahr auf 5,31 Millionen gesunken. Die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) für das Jahr 2020, über die die "Welt am Sonntag" vorab berichtet, verzeichnet gegenüber 2019 eine Abnahme um 2,3 Prozent.

Die Aufklärungsquote verbesserte sich geringfügig auf 58,4 Prozent. Eine vergleichbare Gesamtzahl von Straftaten wurde letztmalig Anfang der 90er Jahre erreicht. Im Vergleich der 16 Bundesländer gibt es ein Nord-Süd-Gefälle: Bezogen auf die Häufigkeit von Straftaten pro 100.000 Einwohner ist Berlin (13.739 Taten, -2,5 Prozent) am gefährlichsten, Bayern (4.528, -1,9 Prozent) am sichersten. Hinter dem Freistaat folgen Baden-Württemberg (4.852, -6,8 Prozent) und Hessen (5.446, -6,9 Prozent). Bremen/Bremerhaven (11.800, +2,9 Prozent), Sachsen-Anhalt (8.106, +3,1 Prozent), Sachsen (6.694, +0,4 Prozent), und Thüringen (6.653, +9,3 Prozent) sind die einzigen Länder mit einem Anstieg. Während die Straftaten bei der Computerkriminalität ("Tatwaffe" Internet und Computer) um 6,2 Prozent auf 130.611 Fälle stiegen, gingen die Diebstahldelikte um 7,7 Prozent auf 1,68 Millionen zurück. Letztere machen etwa ein Drittel aller Straftaten aus. Vor allem der Wohnungseinbruchdiebstahl sank mit 75.23 Fällen auf einen historischen Tiefstand (-13,9 Prozent, Aufklärungsquote 17,6 Prozent). Grund ist laut PKS ein Corona-Effekt: So konnten Banden wegen Grenzkontrollen nicht so wie sonst durch Deutschland ziehen. Außerdem arbeiten viele Bürger im Home-Office, wodurch sich die Tatgelegenheiten reduzieren.

Foto: Festnahme mit Handschellen (über dts Nachrichtenagentur)

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