Wiesbaden - Die Zahl der Studienanfänger in Deutschland ist rückläufig. Im Studienjahr 2021 schrieben sich 471.600 Personen erstmals für ein Studium an einer deutschen Hochschule ein, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Montag mit.
Das waren vier Prozent weniger als im Studienjahr 2020 und sieben Prozent weniger als 2019. Bei den deutschen und den ausländischen Erstimmatrikulierten verlief die jüngste Entwicklung unterschiedlich. Die Zahl der ausländischen Studierenden im ersten Hochschulsemester sank im Studienjahr 2020 zunächst pandemiebedingt um 20 Prozent auf 100.400 und stieg zum Studienjahr 2021 wieder um 15 Prozent auf 115.400 an. Die Zahl der deutschen Studienanfänger hingegen stieg von 383.300 im Studienjahr 2019 zunächst, zulasten der beruflichen Ausbildung, auf 389.800 im ersten Coronajahr 2020 an.
Im Studienjahr 2021 ging die Zahl der deutschen Studienanfänger gegenüber dem Vorjahr um rund neun Prozent auf 356.200 zurück. Zu beachten ist, dass zwischen 2019 und 2021 auch die Altersgruppe der 17- bis 22-Jährigen, aus der derzeit rund drei Viertel der Studienanfänger kommen, um vier Prozent geschrumpft ist. Die demografische Entwicklung in Deutschland wirkt sich auch auf die Studierendenzahl insgesamt aus. Diese stagniert im Wintersemester 2021/2022 nach einem jahrelangen Anstieg erstmals und liegt wie im Wintersemester 2020/2021 bei 2,9 Millionen.
Die zahlenmäßige Entwicklung gegenüber dem Vorjahr verlief dabei in den einzelnen Hochschularten unterschiedlich. Während an Universitäten im Wintersemester 2021/2022 rund zwei Prozent weniger Studierende eingeschrieben waren als ein Jahr zuvor, stieg die Zahl der Studierenden an Fachhochschulen im selben Zeitraum um zwei Prozent. Die jüngsten Veränderungen bei Studierenden- und Studienanfängerzahlen gelten nicht einheitlich für alle Studienfächer, so die Statistiker. In den Fächergruppen Sport (-17 Prozent auf 3.800), Agrar-, Forst- und Ernährungswissenschaften (-acht Prozent auf 10.000) sowie Geisteswissenschaften (-sechs Prozent auf 46.300) lag der Rückgang gegenüber dem Vorjahr bei den Erstimmatrikulierten im Studienjahr 2021 deutlich über dem Gesamtrückgang von vier Prozent.
In der Fächergruppe Humanmedizin/Gesundheitswissenschaften gab es hingegen einen Anstieg um fünf Prozent auf 29.000 Erstimmatrikulierte. Entscheidend hierfür war der Zuwachs bei den Gesundheitswissenschaften, also den nicht-ärztlichen Heil- und Pflegeberufen, um acht Prozent auf 14.800 Studienanfänger.
Foto: Studenten in einer Bibliothek (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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