Berlin - Die Todesfälle auf deutschen Baustellen bleiben weiter auf einem hohen Niveau. Bis einschließlich September sind 69 Bauarbeiter auf Baustellen tödlich verunglückt.

Das geht aus einer Statistik der Berufsgenossenschaft Bau (BG BAU) hervor, über die die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Sonntagausgaben) berichten. Häufigste Todesursachen waren der Statistik zufolge Abstürze aus großer Höhe sowie Verletzungen durch herabfallende Teile. Im Vorjahreszeitraum waren bis September 74 Bauarbeiter ums Leben gekommen, am Ende stand ein Rekordhoch mit 97 Toten. Zurück ging dagegen die Zahl der tödlichen Wegeunfälle. Sechs Bauarbeiter starben auf dem Weg zur oder von der Baustelle. Im Vorjahr waren es im Vergleichszeitraum 13 tödliche Wegeunfälle. Bestürzt über die Zahlen zeigte sich die Baugewerkschaft IG BAU. "In diesem Jahr ist rein statistisch alle vier Tage ein Bauarbeiter tödlich verunglückt. Auch die Zahl von insgesamt 77.115 meldepflichtigen Arbeitsunfällen von Januar bis September ist auf einem erschreckend hohen Niveau", sagte Carsten Burckhardt, Bundesvorstandsmitglied der IG BAU und zuständig für den Arbeitsschutz, den Funke-Zeitungen. Die derzeitige Entwicklung sei besorgniserregend. "Die Zahl der tödlichen Unfälle ist alarmierend. Sie droht das traurige Rekordhoch des Vorjahres zu erreichen." Vor allem in kleineren Betrieben würden die meisten Unfälle passieren.

"Hier müssen wir dringend ein anderes Bewusstsein schaffen", mahnte Burckhardt. Zugleich brauche es mehr staatliche Arbeitsschutzkontrollen. "Notwendig ist ein höherer Kontrolldruck für die Betriebe, die es mit der Arbeitssicherheit nicht wirklich ernst nehmen. Nur auf Eigenverantwortung zu setzen, ist zu wenig", sagte der IG-BAU-Arbeitsschutzexperte.

Foto: Baustelle (über dts Nachrichtenagentur)

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