Berlin - Die staatlichen Hilfsmaßnahmen in der Coronakrise verhindern offenbar in erheblichem Umfang Firmenpleiten in Deutschland. Wie der "Spiegel" in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, hätten Soforthilfen, Kredite und insbesondere die Aussetzung der Insolvenzantragspflicht eine "signifikante Insolvenzlücke" zur Folge, so eine Studie des Leibniz-Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung.

Die Zahl der insgesamt unterdrückten Pleiten beläuft sich für 2020 laut ZEW auf rund 25.000. All diese Firmen hätten aufgrund von Überschuldung oder Zahlungsunfähigkeit im vergangenen Jahr eigentlich Insolvenz anmelden müssen. Die von Ökonomen wie Hans-Werner Sinn geäußerte Sorge vor einer "Zombifizierung" der Unternehmen durch wirtschaftlich eigentlich tote, nur durch Hilfsmaßnahmen künstlich am Leben gehaltene Firmen ist laut der ZEW-Untersuchung jedoch übertrieben: Die Insolvenzlücke betreffe fast ausschließlich Kleinunternehmen, besonders aus dem Gastgewerbe. Auf Unternehmen mit mehr als zehn Mitarbeitern entfallen laut ZEW hingegen gerade einmal 0,4 Prozent aller unterdrückten Insolvenzen.

Foto: Hinweisschild an einer geschlossenen Bar (über dts Nachrichtenagentur)

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