Berlin - Der chinesische Ausrüster Huawei wird in den Kernnetzen der fünften Mobilfunkgeneration 5G in Deutschland laut eines Zeitungsberichts wohl keine große Rolle spielen. Diese Entscheidung hätten alle Netzbetreiber unabhängig vom Ausgang der politischen Diskussion über den Einsatz von chinesischer Mobilfunktechnik getroffen, schreibt die "Welt am Sonntag" unter Berufung auf eigene Informationen.

Demnach habe Vodafone die Huawei-Technik bereits vollständig aus seinem gesamten Mobilfunkkernnetz entfernt, die Deutsche Telekom werde bis Jahresende folgen. Während Telekom und Vodafone damit ihre gesamten Mobilfunkkernnetze ohne Huawei betreiben würden, sei die chinesische Technik weiterhin im Telefónica-Kernnetz vertreten. Doch im kommenden Jahr wolle der Betreiber sein 5G-Standalone-Netz starten, schreibt die Zeitung wieter. Das dafür notwendige 5G-Kernnetz werde mit der Technik des schwedischen Netzausrüsters Ericsson ausgestattet - und nicht mit Huawei.

Ein Mobilfunknetz besteht aus einem Antennennetz und einem Kernnetz, wobei das Kernnetz der zentralste und sicherheitsrelevanteste Teil ist. Er besteht vor allem aus Servern, auf denen die von den Mobilfunkantennen gelieferten Daten verarbeitet werden. Experten befürchten, dass über chinesische Technik das Netz ausspioniert oder sabotiert werden könnte. Huawei bestreitet das.

Im neuen IT-Sicherheitsgesetz, das sich derzeit noch in der Ressortabstimmung befindet, soll die Vertrauenswürdigkeit von Lieferanten bei der Ausrüstung der Netze berücksichtigt werden.

Foto: Huawei (über dts Nachrichtenagentur)

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