Berlin - Kurz vor Beginn der Tarifrunde für den öffentlichen Dienst der Länder weisen die Arbeitgeber die Forderung nach überproportionalen Lohnerhöhungen für Gesundheitsberufe zurück. "Eine zeitweise Belastung zu Corona-Zeiten darf nicht dazu führen, dass wir dauerhaft die Löhne erhöhen", sagte Chef-Verhandler Reinhold Hilbers (CDU) der "Welt am Sonntag".

Die Gewerkschaften wollen, dass die Entgelte in den Gesundheitsberufen um mindestens 300 Euro pro Monat steigen. In manchen Berufsgruppen, etwa bei Pflegehelfern, läge der Anstieg bei bis zu 12,8 Prozent. Diese Steigerung sei "viel zu hoch", kritisierte Hilbers, der zugleich Verhandlungsführer der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) und niedersächsischer Finanzminister ist. Die Beschäftigten der Kliniken hätten bereits Sonderzahlungen für ihre Belastungen in der Pandemie erhalten. Zudem seien die Entgelte in diesem Bereich in der vergangenen Tarifrunde deutlich erhöht worden. Entsprechend lehnt Hilbers auch die Gewerkschaftsforderung nach einem Extra-Verhandlungstisch für die Gesundheitsberufe ab. "Das sehe ich sehr kritisch", so der CDU-Politiker. Verdi-Chef Frank Werneke wiederum hatte zuvor gesagt, die Beschäftigten im Gesundheitswesen hätten "mit maximalem Einsatz" gegen die Corona-Pandemie gekämpft.

"Das muss jetzt endlich honoriert werden." Grundsätzlich fordern die Gewerkschaften für die 1,1 Millionen Tarifbeschäftigten und rund 1,4 Millionen Beamten im öffentlichen Dienst der Länder fünf Prozent mehr Lohn bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die erste Verhandlung soll am 8. Oktober stattfinden.

Foto: Krankenhaus (über dts Nachrichtenagentur)

Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?

Dann unterstütze dts Nachrichtenagentur jetzt direkt: